Kein Ufo im Markt
Premium-Bio im Discount: Auch auf der Grünen Woche kristallisierte sich dies als ein dominantes Thema heraus. In einer Podiums-Diskussion stellten sich Bioland und Lidl kritischen Fragen.
„Der Impuls kam aus dem Markt!“ Das war Bioland-Präsident Jan Plagge gleich zu Beginn der Diskussion ganz wichtig. Er saß gemeinsam mit Jan Bock, Lidl-Geschäftsleiter Einkauf Deutschland, und dem Bioland-Bauern Konrad Stöger auf dem Podium. Im Fokus: die Hintergründe und der Weg zu dieser ebenso ungewöhnlichen wie umstrittenen Handelspartnerschaft. „Für uns war entscheidend zu eruieren, ob es eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit einem langen Atem sein kann“, beschrieb Plagge die Verhandlungen, die sich über immerhin 18 Monate erstreckten. „Das ist es, was wir erwarten, wenn wir unseren Namen und unsere Marke hergeben“, so Plagge. Offen gab er auch zu, dass durchaus eine gewisse Angst im Spiel gewesen sei, sich von einem Konzern abhängig zu machen, der für Greenwashing bekannt sei. Plagge: „Da fiel es schwer, Vertrauen aufzubauen.“ Doch der Verband habe sich mehrheitlich für diesen Weg entschieden – auch wenn nicht alle einverstanden seien. „Wir erreichen mit Lidl ganz andere Käuferschichten. Das Mehr an Käufern sorgt auch für ein Mehr an Umweltschutz“, so Plagge. Jetzt seien alle mit im Boot, auch wenn es darum gehe, den Fachhandel und die Direktvermarktung zu stärken.