260 Prozent mehr Insekten auf Öko-Flächen
Mehr Biomasse, Artenvielfalt und Regeneration: Auf Öko-Flächen leben 260 Prozent mehr Insekten als auf konventionellen. Das belegt jetzt eine Hipp-Studie. Forscher verglichen dafür zwei Felder miteinander. Mit der Studie gelang es ihnen nach eigenen Angaben weltweit zum ersten Mal, die Folgen unterschiedlicher landwirtschaftlicher Nutzung mit molekularen Methoden zu messen. Per DNA-Analyse fanden sie im Bio-Feld nicht nur eine größere Masse an Insekten, sondern auch 20 Prozent mehr Vielfalt. Bei Schmetterlingen lag die Artenzahl sogar 60 Prozent über den konventionellen Werten. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Bewirtschaftungsform landwirtschaftlicher Flächen von enorm hoher Relevanz für die Insektenvielfalt und das gesamte Ökosystem ist“, so Dr. Axel Hausmann von der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM). Er leitete die Studie des Hipp Projektes Insektenvielfalt in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB). Eine Umstellung auf Öko-Landwirtschaft zeige seiner Meinung nach schnelle Effekte: „Bereits nach einem Jahr beginnt sich die Natur spürbar zu erholen und zahlreiche Insekten siedeln sich auf der Wiese oder dem Acker wieder an“, so Hausmann.
Die Wissenschaftler untersuchten mittels DNA-Metabarcoding rund 20 Millionen DNA-Sequenzen und stellten wiederum mehr als 500.000 genetische Cluster, ausgewertet aus rund drei Millionen Datenfeldern, fest. Durchgeführt wurde das Projekt auf dem Hipp Musterbetrieb für biologische Vielfalt, dem Ehrensberger Hof in der Nähe von Pfaffenhofen.