BNN schreibt offenen Brief
Nachdem in ganz Deutschland seit Ende November protestierende Landwirte auf die Straßen gingen, verfasste der BNN Mitte Dezember einen offenen Brief. Er richtet sich damit an den Bauernverband, aber auch an Lebensmittelindustrie, Handel und Politik. Die Forderungen sind deutlich: „Einen radikalen, konsequenten und zügigen Systemwechsel hin zu einem deutlich extensivierten Ernährungssystem“, verlangt der BNN. Konkret bezieht sich der Verband auf eine Umsetzung der europäischen Lieferkettengesetzgebung und der der Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken (UTO). Maßnahmen für eine Ernährungswende listet das Schreiben zu Haufe auf: ein Steuerrecht, das Gemeinwohlleistungen honoriert und Schadwirkungen bepreist, das vollständige Verbot chemisch-synthetischer Dünger und Pestizide sowie Unterstützung für regionale Strukturen. Allerdings verlässt sich der BNN nicht allein auf politische Maßnahmen, sondern fordert unabhängig davon von allen Akteuren des Lebensmittelsektors, einschließlich sich selbst, „aus Eigenverantwortung heraus sofort im eigenen Geschäftsmodell die Leitprinzipien auf Zukunftstauglichkeit umzustellen. Zum Wohl der Gesellschaft, ihrer eigenen Überlebensfähigkeit und der Zukunftsfähigkeit einer Umwelt, in der es sich für Menschen lohnt zu leben und zu wirken.“