Rewe gewinnt Goldenen Windbeutel
Der Goldene Windbeutel geht in diesem Jahr an Rewe. Bei einer Online-Abstimmung von Foodwatch wählten rund 28 Prozent der mehr als 63.000 Teilnehmer das als klimaneutral beworbene Hähnchenbrustfilet der Rewe-Eigenmarke Wilhelm Brandenburg zur dreistesten Werbelüge des Jahres. Die Werbung erwecke den Eindruck, dass sich die Produktion des Hähnchens nicht schädlich auf das Klima auswirke. Tatsächlich werde das Hähnchenbrustfilet weder emissionsfrei hergestellt noch würde der bei der Produktion anfallende CO2-Ausstoß ausgeglichen, so die Verbraucherschutzorganisation. Sie gab an, dass nach ihren Recherchen das Wald-Projekt in Peru, durch das die Treibhausgas-Emissionen angeblich kompensiert würden, den dortigen Wald nicht schütze. Fleisch als klimaneutral zu bewerben, sei zudem grundsätzlich irreführend, so Foodwatch. Mit einer Aktion an der Rewe-Zentrale in Köln versuchte die Organisation am 14. Dezember den Negativpreis an die Konzernführung zu überreichen. Die Aktivisten standen jedoch – trotz vorheriger Anmeldung – vor verschlossenen Türen. Rewe stand laut Foodwatch für ein Gespräch nicht zur Verfügung.
„Rewe rechnet Fleisch mit falschen CO2-Zertifikaten klimafreundlich und täuscht damit umweltbewusste Verbraucher“, kritisierte Manuel Wiemann, Wahlleiter des Goldenen Windbeutels. „Für den Klimaschutz muss Deutschland die Tierzahlen drastisch reduzieren. Rewe verkauft Fleisch als gut für das Klima, was eine glatte Lüge ist. Mit diesem Greenwashing muss Schluss sein. Grüne Werbelügen auf unökologischen Produkten müssen gestoppt werden!“