Ökolandbau wächst in Bayern nur moderat
Nach einem Dämpfer in 2022 wächst der Ökolandbau in Bayern moderat – für 30 Prozent Bio aber nicht genug. So stieg bei den dortigen Bio-Anbauverbänden Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter die Zahl der Mitgliedsbetriebe 2022 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um etwa 2,6 Prozent. Die von Verbandsbetrieben bewirtschafte Fläche beträgt nun 335.939 Hektar und wuchs somit um 1,5 Prozent. In Summe bewirtschafteten Bauern rund 413.869 Hektar Fläche oder 13,33 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch (Stand 30.6. 2022). „Das ist, angesichts der zum Teil angespannten Marktlage, zwar ein positives Zeichen. Doch reicht dieses Wachstum bei Weitem nicht aus, um das im bayerischen Naturschutzgesetz festgelegte Ziel von 30 Prozent Ökolandbau bis 2030 zu erreichen“, kommentiert Hubert Heigl (Foto), erster Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ). „Die Verbände schauen dennoch zuversichtlich ins neue Jahr, denn die LVÖ konnte erreichen, dass es ab 2023 eine deutlich verbesserte Förderung für den Ökolandbau in Bayern gibt, worüber wir uns sehr freuen. Zusätzlich braucht es aber auch positive Nachfrage-Signale. Die wieder zunehmende Außer-Haus-Verpflegung in öffentlichen Kantinen und Mensen bietet hier einen großen Hebel“, so Heigl weiter. Eine neue Studie der TU München zeigt, dass der Ökolandbau jedes Jahr pro Hektar rund 800 Euro an Kosten einspart. Für Bayern bedeutet dies bei der aktuellen Öko-Anbaufläche eine Einsparung von rund 330 Millionen Euro pro Jahr.