BÖLW-Bilanz: Bio erzielt Umsatz von 15,3 Milliarden Euro
Bio pendelte sich 2022 weitgehend auf Vor-Corona-Niveau ein. An das in den Boom-Jahren erzielte Plus konnte der Umsatz jedoch nicht anknüpfen: Insgesamt lag der Bio-Umsatz bei 15,3 Milliarden Euro, was für ein Minus von 3,5 Prozent im Vergleich zu 2021 steht. Jeder siebte Hof wirtschaftete 2022 ökologisch. Mit einem Plus von 3,5 Prozent gibt es nun 36.548 Bio-Höfe in Deutschland. Die Bio-Flächen stiegen um 3,7 Prozent auf 1.869.227 Hektar. Diese Bilanz veröffentlichte der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) anlässlich der Biofach-Eröffnung am 14. Februar in Nürnberg. „Der Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen zeigten auf dramatische Weise, dass Bio durch die größere Unabhängigkeit von fossilen Energien und den daraus hergestellten synthetischen Düngemitteln krisenfester ist als eine nicht-regenerative Wirtschaftsweise”, kommentierte die BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres die Branchenzahlen. Sie kritisierte hingegen, dass bisher ausgerechnet diejenigen durch höhere Steuern bestraft würden, die in Produktion oder Konsum zu mehr Gemeinwohl beitragen. Die Bundesregierung könne und müsse jetzt durch Maßnahmen, wie einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Bio-Lebensmittel, zu fairen Wettbewerbsbedingungen beitragen. „Eine nicht-nachhaltige Produktion mit jährlich 90 Milliarden Euro Kosten für Umweltfolgeschäden können wir uns nicht mehr leisten“, so Andres.