10.000 Fußabdrücke vorm Kanzleramt
Nicht laut, aber bunt: Die diesjährige Wir haben es satt-Demonstration fiel pandemiebedingt anders aus. Mit nur 30 Traktoren, einem leiseren Hupkonzert vor dem Konrad-Adenauer-Haus, aber einer deutlichen Botschaft: Stoppt Höfesterben, Artenschwund und Tierfabriken! Zum Protest auf Distanz riefen 60 Organisationen aus Landwirtschaft und Gesellschaft am 16. Januar auf, um mit der Aktion Fußabdruck für einen agrarpolitischen Umbruch zu demonstrieren. Die Resonanz fiel überwältigend aus: 10.000 Menschen schickten ihre Fußabdrücke nach Berlin, wo sie am 16. Januar direkt vor dem Kanzleramt an Wäscheleinen im Wind flatterten. Bauern mit Traktoren und Imker mit Rauchtöpfen repräsentierten die Agrarwende-Bewegung bei ihrem Protest vor dem Amtssitz von Angela Merkel. Das Motto der Demo: Agrarwende lostreten, Agrarindustrie abwählen. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner habe nach fast vier Jahren im Amt kaum Nennenswertes vorzuweisen außer einer bauern- und umweltfeindlichen Politik – so die Kritik der Organisatoren. Bündnis-Sprecherin Saskia Richartz formulierte fünf Messlatten für eine krisenfeste Landwirtschaft: „Wir fordern: Steuergelder nur für den Umbau der Landwirtschaft, weniger Tiere besser halten, Höfesterben stoppen, Pestizideinsatz halbieren und Nein zum EU-Mercosur-Abkommen.“