We Care: Siegel geht weiter als Lieferkettengesetz
Drei Minister einigten sich auf einen Kompromiss, Bio legt nach: We Care heißt ein neues Siegel, das die Branche nachhaltiger und fairer machen soll. Zum Auftakt der Biofach stellte das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) den neuen Nachhaltigkeitsstandard für die Lebensmittelbranche vor. Der Fokus hier liegt besonders auf der Lieferkette. We Care bestätigt zertifizierten Unternehmen, dass sie vom Anbau in den Ursprungsländern bzw. der Region bis zum heimischen Unternehmensstandort gemeinsam mit ihren Partnern umfassend ökologische und soziale Kriterien einhalten. Mit Einbeziehung der Lieferkette geht We Care einen Schritt weiter als andere Managementsysteme: 164 ökologische und soziale Kriterien sollen den hohen Standard messbar machen. Auch in kleineren und mittleren Unternehmen und ab sofort. Träger von We Care und damit auch des Siegels ist FiBL Deutschland e.V. Unter dem Dach des FiBL erfolgt die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Standards durch einen unabhängigen Steuerungsausschuss. „We Care hat gegenüber bestehenden Zeichen drei Vorteile. Erstens setzt der Standard an Lücken bestehender Systeme an, zweitens ist We Care offen für alle Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft und drittens erfolgt die Zertifizierung über eine unabhängige und anerkannte Zertifizierungsstelle“, so Dr. Jenny Teufel vom Öko-Institut und Vorsitzende des Steuerungsausschusses.
Alnatura und Lebensbaum haben als erste Unternehmen die Pilotzertifizierung durchlaufen. Mit Walter Lang, Peter Riegel Weinimport, PrimaVera Naturkorn, Tradin Organic, Midsona und Bohlsener Mühle sind sechs weitere Unternehmen zertifiziert bzw. zum Audit angemeldet. We Care ermöglicht eine Zertifizierung im Basis- bzw. im anspruchsvolleren Höheren Level. Bei letzterem darf ein Unternehmen das We-Care-Zeichen auf den Produktverpackungen führen