Bauern bundesweit auf den Barrikaden
Blockaden an Autobahnen, Kolonnen und Schleichfahrten: Bauern demonstrierten am 8. Januar gegen das Aus von Agrar-Diesel. Landesweit gingen sie auf die Barrikaden und legten den Verkehr lahm. Ihr Frust über die verfehlte Agrarpolitik baute sich über viele Jahre auf – dennoch distanzierten sie sich klar von Hass und Hetze. „Der Aufbruch in den ökologischen Umbau der Agrarpolitik darf nicht blockiert werden“, kommentierte der BÖLW schon im Vorfeld der vom Bauernverband initiierten Aktionswoche. Mittelkürzungen dürften nicht zu Belastungen führen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe in offenen Märkten verschlechtern, aber keinerlei positiven Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten würden. „Der ökologische Umbau kann nur funktionieren, wenn der Staat in den notwendigen Umbau investiert.“ Zwar ruderte die Ampel zurück, aber der Kompromiss greift aus Sicht der Landwirte nicht weit genug. Sie blockierten auch rund um Osnabrück die Straßen, hier eine Sperre am Verlag von BIOwelt.
Für den Zorn der Bauern gebe es viele Gründe – heißt es unter anderem von der Upländer Bauernmolkerei gemeinsam mit der Milcherzeugergemeinschaft Hessen. Oft keine fairen Preise für die erzeugten Lebensmittel, überbordende Bürokratie, fehlende gesellschaftliche Anerkennung bei hoher Arbeitsbelastung seien da nur einige Beispiele. Den wirtschaftlichen und persönlichen Druck hätten viele nicht ausgehalten und in den vergangenen Jahren ihre Betriebe dichtgemacht. Die jetzt sehr kurzfristig angekündigten Streichungen der Subventionen habe das Fass zum Überlaufen gebracht.