Spanisches Billig-Gemüse: DUH protestiert vor Aldi
Salzwasserlagune Mar Menor erstickt für deutschen LEH: Er kauft rund ein Viertel aller Produkte, die aus der Region Murcia exportiert werden und deren Anbau die größte Salzwasserlagune Spaniens extrem belastet. Zu diesem Schluss kommt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nach einer Umfrage in Zusammenarbeit mit der spanischen Umweltorganisation Ecologistas en Acción Región Murciana zum Einkaufsverhalten von Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Rewe und Edeka. Danach werden knapp 663.000 Tonnen des in Murcia produzierten Gemüses nach Deutschland importiert. Mit einer Aktion protestiert die DUH am 29. August vor einer Aldi-Filiale in Berlin, während in Murcia die Umweltorganisation vor Supermärkten auf die Umweltkatastrophe aufmerksam machte. „Für künstlich bewässertes Billig-Gemüse aus einem Trockengebiet droht ein einzigartiges Ökosystem zu sterben, das seltene und gefährdete Arten wie das Langschnäuzige Seepferdchen beheimatet“, so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. „Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl und Edeka müssen endlich ihr Einkaufsverhalten ändern.“
Für die Umfrage führte die DUH stichprobenartige Testbesuche in deutschen Handelsketten durch. Dabei fand sie bei Edeka, Rewe, Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd Gemüse- und Obstprodukte aus dem Einzugsgebiet des Mar Menor. In persönlichen Gesprächen mit den Unternehmen konnte laut DUH bestätigt werden, dass sie regelmäßig Obst und Gemüse aus Murcia beziehen. Im Anschluss erhielten alle fünf Handelsketten einen Fragebogen, in dem sie zu ihrem Einkaufsverhalten und zu Schutzmaßnahmen gegen illegale Bewässerung und für die Rettung der Lagune befragt wurden.