Bio-Sektor wächst weiter – aber langsamer
Der Trend zu Öko setzt sich fort – verliert aber deutlich an Fahrt: 605 Höfe stellten in 2022 auf Bio um. Insgesamt sind es nun bundesweit 36.912 Höfe und somit 14,2 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 entschieden sich weitere 911 Höfe für den Ökolandbau, die über 100.000 Hektar umstellten. Aktuell werden rund 57.611 Hektar ökologisch bewirtschaftet – das entspricht einer Fläche von 80.000 Fußballfeldern. Für den größten nominellen Bio-Flächenzuwachs eines Bundeslandes sorgten Landwirte in Brandenburg mit mehr als 15.000 neuen Bio-Hektaren. Brandenburg rückte damit – hinter Bayern – auf den zweiten Platz der Bundesländer mit dem höchsten Anteil an der gesamten deutschen Öko-Fläche auf. Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und das Saarland kommen auf jeweils über 25 Prozent. Das geht aus den neuen Strukturdaten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hervor. Auch in der Lebensmittelherstellung verzeichnet das BMEL weitere Zuwächse: Hier stellten 2.348 Unternehmen um. „Öko-Landbau macht unsere Landwirtschaft krisenfester, weil Schützen und Nutzen hier heute schon Hand in Hand gehen. Der Umstieg auf Öko bietet den Höfen eine Zukunftsalternative“, kommentierte Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Ergebnisse. Offen ließ sie, ob mit den aktuellen Umstellerzahlen das nationale Ziel von 30 Prozent Bio in erreichbare Nähe rückt.