Großkunde abgesprungen: BiUno meldet Insolvenz an
Nach Umbenennung und Umzug jetzt das Aus? Der regionale Bio-Großhändler BiUno hat am 9. Mai beim Amtsgericht Gießen Insolvenz angemeldet. Die Belieferung der Kunden läuft aber nach Auskunft des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Michael Lojowsky in vollem Umfang weiter. Als Ursache für die wirtschaftliche Schieflage von BiUno nannte er einen deutlichen Auftragsrückgang durch das Ende der Zusammenarbeit mit einem bisherigen Großkunden. Die Löhne und Gehälter der 85 Mitarbeitenden seien – so Dr. Lojowsky – bis Ende Juli gesichert. Er prüft nun die Optionen für eine Restrukturierung und wird bereits in Kürze eine gezielte Suche nach möglichen Investoren starten. „Wir haben bereits erste Anfragen erhalten“, sagt Dr. Lojowsky. „Wenn es uns gelingt, einen Partner zu finden, der zu BiUno passt und der an das Potenzial des Unternehmens glaubt, ist eine Sanierung möglich.“
Bereits vor dem Insolvenzantrag schied Albert Hirsch Anfang März als zweiter Geschäftsführer aus. Nach der Gründung vor 40 Jahren wollte das hessische Unternehmen Phönix 2020 mit neuem Namen noch einmal durchstarten. Es bezog ein neues Logistikzentrum im Gießener Stadtteil Lützellinden mit rund 14.500 Quadratmetern. Mohamed El Ouariachi, Geschäftsführer der BiUno GmbH, informierte damals seine Kunden und betonte, er wolle mit verschiedenen Dingen aus der Vergangenheit abschließen. Seit 2014 gehört BiUno, damals noch Phönix Naturprodukte GmbH, zur Schweizer Bio Development AG. Sie brachte frisches Kapital mit, denn schon damals musste der Großhändler im Zuge der finanziellen Schieflage der Mibusa Gruppe selbst eine vorläufige Insolvenz beantragen.