BNN: Umsatz auf Vor-Corona-Niveau
Der Umsatzeinbruch ist da, doch die Zahlen liegen knapp über denen von 2019: Rund 3,83 Milliarden Euro setzte der Fachhandel in 2022 um. Das steht für ein Minus von 12,3 Prozent gegenüber 2021. Vor der Pandemie waren es 3,76 Milliarden Euro. Das meldete jetzt der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN). Er bestätigt somit das Ergebnis von Biovista: Das Marktforschungsunternehmen kommt nach der aktuellen Auswertung der Scannerkassen-Daten von 260 Bioläden und -Supermärkten auf ein Minus von 12,5 Prozent.
Die letzten beiden Jahre bewertet der BNN coronabedingt als Ausnahmejahre. Nach der Markterhebung des Verbandes erzielte der Fachhandel in 2020 einen Umsatz von 4,37 Milliarden Euro und in 2021 von 4,21 Milliarden Euro. Laut BNN kommt der Großhandel im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 2,13 Milliarden Euro. Die Anzahl der Bons ging nach BNN-Angaben in 2022 um acht Prozent und die Bonsummen um fünf Prozent zurück. „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen blieben die Kunden dem Naturkostfachhandel 2022 überwiegend treu“, kommentiert BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel. Kleine Bio-Läden mit bis zu 100 Quadratmetern konnten demnach ihre Stammkunden weitgehend halten. Sie kauften allerdings deutlich preisbewusster ein als bisher. Größere Läden und Bio-Supermärkte verzeichneten hingegen stärkere Umsatzrückgänge, weil es dort mehr Wechselkunden gebe. Für 2023 erwartet der BNN, dass die anhaltend hohe Inflation die Umsatzentwicklung weiter ausbremsen wird. Ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen würden die überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen zusätzlich unter Druck setzen. Der BNN fordert daher politische Maßnahmen, die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von gesunden, bezahlbaren und nachhaltigen Bio-Lebensmitteln in ebensolchen Strukturen wirksam fördern.