Borchert-Kommission wirft Arbeit hin
Borchert gibt auf: Die Kommission um den ehemaligen Landwirtschaftsminister stellt endgültig ihre Arbeit ein. Das gab Jochen Borchert am 22. August bekannt. Keine Überraschung: Dieser Entscheidung ging ein erbitterter Streit um fehlende Fördermittel voraus, um den Umbau der Tierhaltung in der Landwirtschaft voranzutreiben. „Die politischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der Empfehlungen des Kompetenznetzwerks wurden somit weder in der vorherigen Legislaturperiode noch in den ersten zwei Jahren der laufenden Legislaturperiode geschaffen”, kritisierte das Gremium in einem Statement. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sprach Borchert nicht nur seinen Dank aus, sondern teilte auch aus: „Dabei ist nicht zu verkennen, dass die Mitglieder aus den verschiedenen Verbänden und der Wissenschaft sich beherzt auf das Wagnis eingelassen haben, auf das jeweilige Gegenüber zuzugehen – das bedeutet immer auch Überzeugungs- und Kärrnerarbeit in den eigenen Reihen.” Er sei entschlossen, den Weg der Kommission fortzusetzen. Hubert Heigl, BÖLW-Vorstand Landwirtschaft, forderte, eine Abgabe für Fleisch als Gegenfinanzierung einzuführen. Positiv bewertete er die Tierhaltungskennzeichnung und kommentierte: „Es besteht jedoch die Gefahr, dass der Umbau und damit die Perspektive für eine bessere Tierhaltung abgewürgt wird, da die notwendige Finanzierung nicht ausreicht.”