Durchgefallen: Deutsche Supermärkte
Trotz erster Fortschritte schneiden die deutschen Ketten auch im zweiten Jahr des Supermarkt-Checks von Oxfam schlecht ab. Während Aldi Süd seine deutschen Konkurrenten überholt, landet Edeka im internationalen Vergleich auf dem letzten Platz. Mangelhaft – so lautete das Urteil von Oxfam. Kein einziger deutscher Markt erzielt in der Gesamtwertung mehr als 20 Prozent der möglichen Punkte. „Die Supermärkte machen Trippelschritte, wo sie eigentlich zum Sprint ansetzen müssten. Damit nehmen Aldi, Edeka, Lidl und Rewe weiter in Kauf, dass wirtschaftliche Ausbeutung und Leid Zutaten vieler Lebensmittel sind, die wir im Supermarkt kaufen“, sagt Franziska Humbert von Oxfam. Aldi Süd verbesserte sich im Vergleich zu 2018 von nur einem auf 19 Prozent in der Gesamtbewertung. Damit überholt der im Süden Deutschlands und in Großbritannien operierende Discounter seine Konkurrenten Rewe und Lidl mit 13 bzw. neun Prozent in der Gesamtwertung. Edeka ist mit nur einem Prozent absolutes Schlusslicht im internationalen Vergleich. Aldi Nord, zuständig für den Norden Deutschlands und die Niederlande, liegt mit nur fünf Prozent ebenfalls im unteren Bereich. „Wir sehen konkrete Verbesserungen, aber umgerechnet in Schulnoten würde Aldi Süd mit mangelhaft abschneiden, alle anderen würden mit ungenügend durchfallen“, sagt Humbert. Wie auch im vergangenen Jahr schneiden die britischen Supermärkte am besten ab. Der bestplatzierte Supermarkt, der britische Tesco, will auch bei Zulieferern existenzsichernde Löhne einführen. Jedoch erreicht auch Tesco nur 38 von 100 Prozent.