EU verbietet schrittweise Mikroplastik
Weniger schädliche Partikel in Umwelt und Meere: Die EU untersagt schrittweise den Verkauf von Mikroplastik und Produkten, denen es zugesetzt ist. Dazu gehören unter anderem Kosmetik, Plastikflaschen, eingeschweißtes Obst und Gemüse sowie und Granulat für Sportplätze. Die ersten Verbote greifen bereits ab dem 15. Oktober: Mikroperlen oder loses Glitter dürfen dann nicht mehr verkauft werden. Die größte Quelle für die Freisetzung von zugesetztem Mikroplastik ist allerdings das Granulat auf Kunstrasenplätzen und anderen Sportanlagen. Ausgerechnet dort soll das Mikroplastik-Verbot erst nach acht Jahren in Kraft treten. Die EU begründet dies damit, dass sie Besitzern und Betreibern von Sportplätzen die Zeit geben wolle, auf Alternativen umzusteigen. Hinter dem Begriff Mikroplastik verbergen sich schwer abbaubare, synthetische Polymere mit Größe von weniger als fünf Millimetern. Sie reichern sich in Tieren an und können daher auch in Lebensmittel gelangen. Die neuen Pläne sollen der EU zufolge die Freisetzung von rund einer halben Million Tonnen Mikroplastik in die Umwelt verhindern. Einen Haken gibt es dennoch: Von dem Verbot ausgenommen sind Produkte, die an Industriestandorten verwendet werden oder bei der Verwendung kein Mikroplastik freisetzen. Ihre Hersteller müssen lediglich Anweisungen zur Verwendung und Entsorgung des Produkts geben, um Freisetzungen von Mikroplastik zu vermeiden. Auch für Arzneien sowie Lebens- und Futtermittel soll es Ausnahmen geben.