Fairer Handel in sieben Jahren verdreifacht
Der Faire Handel legt weiter zu: Im Geschäftsjahr 2019 gaben deutsche Verbraucher 1,85 Milliarden Euro für Produkte aus Fairem Handel aus. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von neun Prozent. Innerhalb der letzten sieben Jahre hat sich der Umsatz im Fairen Handel somit fast verdreifacht. Im Durchschnitt gaben die Verbraucher hierzulande pro Kopf 22,23 Euro für faire Lebensmittel und Handwerksprodukte aus. „Vor dem Hintergrund des 50-jährigen Bestehens der Fair-Handels-Bewegung in Deutschland freuen wir uns besonders darüber, dass die Pioniere des Fairen Handels, die Weltläden und Weltgruppen sowie die Fair-Handels-Unternehmen ein gutes Umsatzplus aufweisen“, erklärt Matthias Fiedler, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel (FFH). Die anerkannten Fair-Handels-Unternehmen vertrieben im vergangenen Jahr fair gehandelte Waren im Wert von 226 Millionen Euro, ein Plus von acht Prozent. In den Weltläden, den Fachgeschäften des Fairen Handels, wurden Waren im Wert von 83 Millionen Euro verkauft, was einem Plus von sechs Prozent entspricht. Wie auch in den Vorjahren wurde der größte Teil des Umsatzes mit Fairtrade-gesiegelten Produkten generiert: 1,49 Milliarden Euro und somit fast zehn Prozent mehr.
Dennoch äußerte das Forum Fairer Handel anlässlich seiner Jahrespressekonferenz in Berlin Bedenken: „In einem normalen Jubiläumsjahr wären die positiven Umsatzzahlen des Fairen Handels in Deutschland ein Grund zur Freude gewesen“, so Fiedler. „Doch die Prognose für 2020 gibt uns Anlass zur Sorge und offenbart einen grundlegenden Missstand im Welthandel.” Er forderte einen fairen Neustart nach der Corona-Krise.