Frieden mit der Natur: 30 Prozent unter Schutz
Schutzschirm für die Natur: Rund 200 Staaten einigten sich darauf, mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Das ist das Ergebnis des 15. Weltnaturgipfels in Montreal nach zweiwöchigen Verhandlungen. Ebenfalls auf der Agenda des Maßnahmenkatalogs steht, die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pestizide sowie gefährliche Chemikalien bis 2030 zu halbieren und umweltschädliche Subventionen von 500 Milliarden Dollar abzubauen. Zu den Zielsetzungen gehört auch, die Lebensmittelverschwendung zu halbieren. Für den Schutz der Artenvielfalt sollen zudem reichere Länder ärmeren Ländern bis 2025 rund 20 Milliarden Dollar jährlich zukommen lassen. Insgesamt beschloss die Staatengemeinschaft in Montreal vier langfristige Ziele bis 2050 sowie 23 mittelfristige Ziele bis 2030.
„Wir fangen endlich an, Frieden mit der Natur zu schmieden”, kommentierte UN-Generalsekretär António Guterres in New York. „Dieses Abkommen ist ein wichtiger Schritt für die entschlossene Diplomatie und ich rufe alle Länder auf, es einzulösen.” Für das Abkommen gab es viel Lob, aber auch Kritik. Umweltorganisationen geht der Beschluss nicht weit genug. Sie bemängeln zudem eine Finanzierungslücke von 700 Milliarden Dollar für den Naturschutz. Wohl größter Knackpunkt: Das Abkommen ist rechtlich nicht bindend und setzt auf freiwillige Umsetzung. Allerdings verpflichteten sich die Staaten, über ihre Maßnahmen und den Fortschritt zu berichten. Der nächste UN-Weltnaturgipfel findet 2024 in der Türkei statt.