Grüne Woche überlagert von Demos und Streik
Durchwachsene Bilanz: 275.000 Besuchende kamen zur 88. Ausgabe der Grünen Woche nach Berlin. Damit blieb die Agrar- und Ernährungsmesse hinter dem Ergebnis aus dem Vorjahr zurück. Doch während der Lokführer-Streik den Besucherstrom ausbremste, bekam die Grüne Woche durch die Bauern-Demos vermehrt Aufmerksamkeit. Inhaltlich im Fokus standen vom 19. bis zum 28. Januar vor allem die internationale Ernährungssicherheit, die Zukunft der Landwirtschaft und nachhaltige Innovationen. Nach Angaben des Veranstalters gaben die Besuchenden pro Kopf mehr als 150 Euro auf der Grünen Woche aus. Das Kaufinteresse sei damit höher gewesen als im Vorjahr, so die Messe Berlin. Mit dabei waren rund 1.400 Aussteller aus 60 Ländern. Bundesminister Cem Özdemir forderte zum Abschluss der Grünen Woche: „Wir alle sollten den Geist der Grünen Woche weitertragen und die aktuelle Debatte nutzen, um die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft nachhaltig und damit zukunftsfest aufzustellen.“ Dafür brauche es alle Akteure – die Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und den Handel sowie die Politik und Verbraucher.
In der neu gestalteten Bio-Halle erwies sich der Naturland-Auftritt mit der Bio-Informationskampagne „Being Organic in EU“ als Publikumsmagnet. „Bio macht Spaß und Bio bietet zugleich Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben, zwei der großen Herausforderungen unserer Zeit. Mit dieser doppelten Botschaft ist es uns auf der Grünen Woche gelungen, sehr viele Menschen für Bio zu begeistern. Das ist gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders wichtig“, zog Naturland-Geschäftsführer Steffen Reese nach Abschluss der zehntägigen Messe Bilanz.