Keine Ausrede mehr für Deregulierung
Kommt endlich Bewegung in die Debatte? Derzeit tritt der politische Prozess um die Gentechnik-Neuregulierung in der EU auf der Stelle. Das wurde am 26. März im Agrarministerrat erneut deutlich. Vieles dreht sich dabei immer wieder um die Behauptung, mit Neuen Gentechnikmethoden (NGT) ließen sich so etwas wie naturidentische Pflanzen herstellen, die nicht unterscheid- und nachweisbar seien. Im EU-finanzierten Projekt Darwin sind jetzt europaweit Wissenschaftler verschiedener Institutionen angetreten, um Nachweisverfahren für pflanzliche NGT-Produkte zu entwickeln. Mit den geplanten neuen Verfahren soll es nicht nur möglich sein, bekannte DNA-Sequenzen nachzuweisen (spezifischer Nachweis), sondern auch die Methode zu identifizieren, mit der die DNA-Veränderungen erzeugt wurden (unspezifischer Nachweis). Außerdem sollen im Rahmen von Darwin digitale Lösungen zur Rückverfolgbarkeit entwickelt werden. Das Darwin-Projekt, an dem 15 Organisationen aus elf Ländern beteiligt sind, läuft bis Juni 2027. Ein weiteres Konsortium zur Entwicklung von NGT-Nachweisverfahren, Detective, wird ebenfalls durch das EU-Förderprogramm Horizon Europe für Forschung und Innovation finanziert. Auch der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) ist Teil des DARWIN-Konsortiums.