Neues Siegel für Kälberaufzucht
Kuh und Kalb gehören zusammen, finden die Demeter Heumilchbauern und der Verein Provieh. Sie entwickelten deshalb ein neues Siegel, das ab dem 1. Oktober für mehr Transparenz im Handel sorgen soll. Es steht für die kuhgebundene Kälberaufzucht, konkret bedeutet es: Das Kalb durfte mindestens vier Wochen bei seiner Mutter oder einer Amme bleiben. Die Regelungen gelten für männliche wie weibliche Kälber. Normalerweise trennen Landwirte die Tiere kurz nach der Geburt von ihrer Mutter, um Krankheiten vorzubeugen. Zudem verhindern sie damit eine Bindung zwischen den Kühen, die bei einer späteren Trennung Stress verursacht. Allerdings bekommen die Kälber so keine Zuwendung, was dem natürlichen Verhalten der Tiere widerspricht.
Mit dem neuen Siegel wollen Provieh und die Heumilchbauern einerseits das Tierwohl fördern, andererseits einen Dialog über die artgerechte Aufzucht von Kälbern anstoßen. Fraglich bleibt, ob das zusätzliche Label Verbrauchern tatsächlich hilft, oder nur noch mehr Verwirrung im Siegel-Dschungel stiftet.