Özdemir macht Demonstranten Mut zum Druck
Erstmals stellte sich ein Agrarminister in Berlin den Demonstranten: Cem Özdemir nahm ihre Protestnote am 22. Januar persönlich entgegen und ermutigte das „Wir haben es satt!“-Bündnis zu mehr Druck und dazu, bestehende Stukturen gemeinsam mit der Politik auszuhebeln. Der künstliche Gegensatz zwischen Bauern und Tierschutz, Artenvielfalt und Klimaschutz müsse beendet werden. Mit fast fünf Meter hohen Stroh-Buchstaben gingen Teilnehmer aus mehr als 60 Organisationen im Regierungsviertel für eine nachhaltige Agrar- und Ernährungspolitik auf die Straße. Sie forderten Özdemir dazu auf, jetzt für einen schnellen und entschlossenen Umbau der Land- und Lebensmittelwirtschaft zu sorgen. Genau wie die Protestnote landete auch der „Staffel-Lauch für die Agrarwende“ beim neuen Minister im BMEL: Mehr als 1.500 Menschen schickten ihre Video-Botschaften für einen agrarpolitischen Neustart. Aufgrund der pandemischen Lage musste in diesem Jahr erneut die „Wir haben es satt!“-Demonstration mit Zehntausenden Teilnehmern ausfallen. Sie findet seit 2011 traditionell zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin statt, die ebenfalls abgesagt wurde.