Özdemir tritt Preisdebatte los
Kaum legt Cem Özdemir den Finger auf die Wunde und spricht sich gegen Ramschpreise für Lebensmittel aus, hagelt es Kritik. Widerpruch gegen die Pläne des neuen Landwirtschaftsministers kommt nicht nur vom Handel, sondern auch vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, der einen sozialen Ausgleich für steigende Lebensmittel- und Fleischpreise anmahnte. Noch harscher reagierte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, der sich prompt in die Dumping-Preis-Debatte einschaltete. Die Bundesregierung sei nicht dazu da, den Menschen vorzuschreiben, was oder wie viel sie essen sollten, sagte Söder der Bild-Zeitung. Özdemir hatte zuvor umfassende Reformen im Ernährungssektor angekündigt. In einem Interview sagte er zu den Ramschpreisen: „Sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern“. Lebensmittel dürften zwar kein Luxusgut werden, aber der Preis müsse die ökologische Wahrheit stärker ausdrücken. Özdemir kündigte zudem für 2022 ein klar verständliches Tierhaltungskennzeichnung auf Fleisch an.