Schönfärberei der Textilindustrie
Discounter setzen auf den Grünen Knopf als erstes staatliches Siegel, und große Modeketten werben mit nach Umweltstandards produzierten Kollektionen. Ein Blick hinter die Kulissen warf jetzt die ARD-Reportage „Exklusiv im Ersten“ und enthüllte dabei Schönfärberei. So entstehen bei der Herstellung eines einzigen Kilos Kleidung rund 20 Liter Farbwasser, die in Billiglohnländern wie Bangladesch die Flüsse leuchtend rot, blau oder lila färben und nebenbei jegliches Leben im Wasser abtöten. Verwendet wird es dennoch: um Vieh zu tränken und Feder zu bewässern – auf dem Gemüse wächst, das auch in heimischen Supermärkten landet. Doch die Reportage zeigt mehr: Pro Kopf gibt der Durchschnittsdeutsche 900 Euro für Kleidung aus – gerade einmal 20 Prozent der Kleidung in den Schränken wird auch getragen. 60 Prozent der produzierten Stücke landet innerhalb von einem Jahr auf dem Müll. Angekurbelt von den Moderiesen, die mittlerweile pro Jahr 24 Kollektionen auf den Markt bringen.