Verbände fordern Transparenz bei Pestiziden
Hundert Prozent Transparenz über den Einsatz von Pestiziden: Das fordern Umweltverbände und Wissenschaftler in einem offenen Brief an Agrarminister Cem Özdemir und Umweltministerin Steffie Lemke. Insgesamt 36 Unterzeichner kritisieren darin, dass Landwirte zwar die Anwendung dokumentieren müssen, aber die Aufzeichnungen ungesehen auf den Höfen bleiben. „In Deutschland weiß bislang niemand, welche Pestizide wann, wo und in welchen Mengen tatsächlich ausgebracht werden – nicht einmal die Behörden selbst”, so Vera Baumert vom Umweltinstitut. So kann aus Sicht der Unterzeichner das Erreichen der in der Farm-to-Fork-Strategie festgelegten Pestizid-Reduktionsziele bis 2030 nicht überprüft werden. Konkret schlagen sie vor, dass Landwirte ihre Dokumentation über Pestizidanwendungen künftig digital in einem einheitlichen Online-Formular übermitteln. Auf einer Online-Landkarte sollten die Daten öffentlich einsehbar sein. Im Koalitionsvertrag kündigte die Ampel-Regierung bereits ein digitales Herkunfts- und Identifikationssystem Pflanzenschutz an.