Newsletter 7/2020 | BIOwelt

Newsletter 7/2020

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Inhalt

  1. L’Oréal zieht Marketing, Vertrieb und Versand von Logocos ab
  2. Smartes Shoppen bei Edeka
  3. Prof. Gottwald erhält B.A.U.M.-Preis
  4. Mit Klöckner-Masken zur Demo nach Berlin
  5. Ölsaatentag im Kloster Sornzig Marienthal
  6. Bio-Bananen: Markt wächst weiter
  7. Milcherzeuger: Plus von 9,2 Prozent
  8. BÖLN-Studie: Unverpackt-Läden mit Potenzial




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1. L’Oréal zieht Marketing, Vertrieb und Versand von Logocos ab


L’Oréal zieht Marketing, Vertrieb und Versand von Logocos ab


Foto: Logocos 2019


Jetzt kommt die erwartete Umstrukturierung doch:  L’Oréal zieht Marketing, Vertrieb und Supportfunktionen von Logocos ab. Aber an dem Bekenntnis zum Standort Salzhemmendorf soll der Umzug nach Angaben von L’Oréal nichts ändern, im Gegenteil: „Wir werden den Logocos-Standort Salzhemmendorf weiter stärken und zu einem Kompetenz-/Expertenzentrum der L’Oréal Gruppe für die Entwicklung und Produktion von zertifizierter Naturkosmetik ausbauen”, so Konzern-Sprecher Jochen Gutzy. Dazu gehöre auch der Ausbau von Forschung und Entwicklung am Standort sowie die Investition von erheblichen Mitteln in Salzhemmendorf. „Um die für das künftige Wachstum notwendigen räumlichen Kapazitäten bereitstellen zu können, wird der Versand ab Februar 2021 in das neue Distributionszentrum nach Muggensturm verlagert”, so Gutzy weiter. Dann sollen auch Marketing-, Vertriebs- und Supportfunktionen von Hannover in die Düsseldorfer Konzernzentrale ziehen. Von den anstehenden Veränderungen erfuhr die Logocos-Belegschaft  jetzt im Rahmen einer Betriebsratsversammlung  – welche Auswirkungen dies konkret für sie haben wird, gab der französische Konzern noch nicht bekannt. Er hatte den Naturkosmetikhersteller 2018 übernommen, was einige Fachhändler mit Auslistung abstraften.




2. Smartes Shoppen bei Edeka


Lidl schafft mehr Raum für Bioland


Foto: Edeka 2020


Einkaufen wird smarter: Nach den Self-Checkout-Kassen bringt Edeka nun den Einkaufswagen Easy Shopper in deutsche Filialen, mit dem das Warten an der Kasse Geschichte sein soll. Dank integriertem Scanner und Tablet soll der Easy Shopper viele Schritte beim Einkauf überflüssig machen. Der offene Wagen hat eine Tragfläche, auf der die eigenen Einkaufstaschen Platz finden, und auch ein Kindersitz ist integriert. Eine Kamera sowie eine integrierte Wage sollen zudem verhindern, dass Kunden Produkte mitnehmen, die zuvor nicht eingescannt und bezahlt wurden. Wer den Easy Shopper nutzen möchte, muss zunächst eine App herunterladen oder aber vor dem Einkauf seine Deutschlandcard einscannen. Vorerst gibt es den smarten Einkaufswagen in rund 30 Filialen des Geschäftsgebietes Edeka Minden-Hannover.




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3. Prof. Gottwald erhält B.A.U.M.-Preis


Prof. Gottwald erhält B.A.U.M.-Preis


Foto: Schweisfurth Stiftung 2020


Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald erhält den B.A.U.M. Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Wissenschaft. Prof. Gottwald ist seit 33 Jahren Vorstand der Schweisfurth Stiftung und wird ausgezeichnet für seine Arbeit am von der Stiftung geprägten Leitbild der öko-sozialen Agrarkultur und dessen Umsetzung sowie für seinen konsequenten Einsatz für den ganzheitlichen Mitweltschutz. Die Preisverleihung findet am 25. September 2020 im Rahmen des ExtremWetterKongresses in Hamburg statt.




4. Mit Klöckner-Masken zur Demo nach Berlin


Mit Klöckner-Masken zur Demo nach Berlin


Fotomontage: Wir haben es satt 2020


Einen Tag vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft demonstrieren wieder Menschen vor dem Brandenburger Tor in Berlin: Mit Klöckner-Masken und Spruchbändern treffen sie sich am 30. Juni um 10 Uhr, um zu verdeutlichen, was sie von der aktuellen Agrarpolitik halten. Ihre Kritik an der aus ihrer Sicht inhaltslosen und selbstinszenierenden Politik verbinden die Demonstranten mit der Forderung an Ministerin Julia Klöckner, bei der EU-Agrarreform (GAP) die Interessen von Bauernhöfen, Tieren und Umwelt zu vertreten. Der Protest des „Wir haben es satt!“-Bündnisses findet unter dem Titel „Frau Klöckner, Liefern statt Labern – EU-Agrarreform anpacken!“ statt. Im Anschluss an die Demonstration erläutern Bündnis-Sprecher vor Ort ihre Forderungen an die deutsche EU-Ratspräsidentschaft und die GAP-Reform, deren Verhandlungen sich momentan auf der Zielgeraden befinden.




5. Ölsaatentag im Kloster Sornzig Marienthal


Online-Premiere: Virtuelle Messe


Foto: Ölmühle Moog


Bereits zum siebten Mal luden der Anbauverband Gäa und die Ölmühle Moog Landwirte aus ganz Deutschland ins Kloster Sornzig Marienthal ein – zum Fachsimpeln, Informieren und um über Zukunftsvisionen zu diskutieren. Die Bio-Ölmühle, eine der ältesten in Europa, und der Anbauverband veranstalteten den „Fachtag ökologischer Ölpflanzenanbau“. Ziel ist es, über aktuelle Entwicklungen im Ölsaatenanbau zu informieren, den Austausch zwischen Landwirten und Verarbeitern zu intensivieren und den Anbau von Bio-Ölsaaten zu unterstützen. Auf diese Weise sollen auch weitere Landwirte für den Bio-Anbau und für die Initiative heimische Bio-Landwirtschaft der Ölmühle Moog begeistert werden. Dafür gab es im Kloster Sornzig Marienthal bei Mügeln ein Programm mit Vorträgen, Workshops und Feldbesichtigungen.

In diesem Jahr standen aktuelle Forschungsprojekte zur Unkrautregulierung im ökologischen Sonnenblumenanbau sowie zur Verbesserung der Eigenschaften von Lein auf der Tagesordnung. An den Projekten sind die Ölmühle Moog und das Biohofgut Faller aus Klappendorf beteiligt sind. Zudem diskutierten die Teilnehmer – die Zahl war aufgrund der aktuellen geltenden Hygiene-Regeln in diesem Jahr leider sehr begrenzt – sehr intensiv und zum Teil auch kontrovers, wie der heimische Anbau ökologischer Ölpflanzen gestärkt werden kann.




6. Bio-Bananen: Markt wächst weiter


Bio-Bananen: Markt wächst weiter


Foto: Pixabay/Alicja 2020


Die Nachfrage nach Bio-Bananen in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr. Aber nicht der Fachhandel gibt hier den Ton an: Der Markt wird immer mehr von Labeln und Strategien des konventionellen LEH bestimmt. Das meldete jetzt das Portal Ökolandbau und verwies auf die steigende Bedeutung des Fairtrade-Siegels. Die Umstellung auf den ausschließlichen Verkauf von Fairtraide-Bananen gelinge jedoch nicht immer reibungslos. In einer Handelskette sei dies an der laut Unternehmensangaben fehlenden Bereitschaft der Kunden gescheiter, den höheren Preis zu bezahlen. Ökolandbau spielt damit auf Lidl an. Der Discounter hatte noch auf der Grünen Woche in Berlin damit getrommelt, dass nur noch Fairtade-Bananen über den Ladentisch gehen sollen.

Deutschland importierte 2018 insgesamt 1,25 Millionen Tonnen Bananen. Die wichtigsten Lieferländer sind Ecuador, Kolumbien und Costa Rica. Bei den gesamten Bananeneinfuhren spielt die Dominikanische Republik kaum eine Rolle. Dies ist bei Bio-Bananen jedoch völlig anders. Insgesamt waren neun Prozent der gesamten Bananeneinfuhren in Bio-Qualität. Davon kam fast die Hälfte 2019 aus der Dominikanischen Republik. Seit Jahren verliert der Karibikstaat jedoch Anteile am Bio-Bananenmarkt in Deutschland. Besonders Ecuador und Peru haben sich auf fair-gehandelte Bio-Bananen für den Export nach Europa konzentriert. Die Importmengen von diesen Herkünften steigen. Allerdings haben dort heftige Stürme immer wieder Einfluss auf die Exportmengen.

In welchen Mengen Ware aus den einzelnen Anbaugebieten kommt, wird jedes Jahr auch vom Wetter bestimmt. Das Risiko von Ausfällen auf den Bananenfeldern ist wegen Orkanen oder Starkregen hoch. In Peru werden fast ausschließlich Bio-Bananen produziert, in der Dominikanischen Republik dürfte der Bio-Anteil an der Produktion bei circa 80 Prozent liegen. Im großen konventionellen Anbauland Costa Rica liegt der Bio-Anteil bei geschätzt 20 Prozent. Von den weltweit 110 bis 115 Millionen Tonnen Bananen sind also rund zwei Prozent in Bio-Qualität.




7. Milcherzeuger: Plus von 9,2 Prozent


Milcherzeuger: Plus von 9,2 Prozent


Foto: BMI 2020


Bei der Bio-Milcherzeugergemeinschaften (BMI eG) stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. Sie steigerte ihren Umsatz auf 653 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019. Nach einer Umsatzdelle in 2018 konnte die Genossenschaft jetzt ihre Verkaufserlöse um 55 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (598 Mio. Euro) steigern. Das entspricht einem Plus von 9,2 Prozent. Dabei setzt sie auf Fokusthemen wie Mehrwegglas, Regionalität sowie Produkte für spezielle ethnische Zielgruppen, die allesamt zu der positiven Entwicklung auch bei Absatz (plus 4,9 Prozent) und Produktion (plus 4,5 Prozent) beitrugen. Wichtigster Wachstumstreiber war die Sparte Ingredients mit einem Plus von 24,7 Prozent, im Wesentlichen getrieben durch den Verkauf von Bio-Laktose und -Molkenderivaten vor allem an Hersteller von Babynahrung sowie einem florierenden Auslandsgeschäft. So liegt die Exportquote dieser Sparte mittlerweile bei 67,2 Prozent. Einen Dämpfer erhielt das Geschäft mit Molkenpulver im zweiten Halbjahr bedingt durch den Nachfrage-Einbruch aus China aufgrund der dort grassierenden Afrikanischen Schweinepest (ASP).









8. BÖLN-Studie: Unverpackt-Läden mit Potenzial


BÖLN-Studie: Unverpackt-Läden mit Potenzial


Foto: Unverpackt Verband 2020


Bereits beim Einkaufen kein Verpackungsmüll – das ist die Idee der mittlerweile rund 200 Unverpackt-Läden in Deutschland. Eine aktuelle BÖLN-Studie der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) zeigt: Das Unverpackt-Konzept birgt große Potenziale zur Umgestaltung der Prozesse im Lebensmitteleinzelhandel. Wesentlich dazu beitragen könnten eine weitere Verbreitung und Standardisierung von Mehrweglösungen und ein wachsendes Angebot an verpackungsfreien Lebensmitteln. Zudem entwickelte das Forscherteam für die Unverpackt-Läden hilfreiche Praxistools zur Laden- und Sortimentsgestaltung sowie zur Einhaltung der Hygienevorschriften. Als besonders herausfordernd erwiesen sich für die Läden die verpackungsarme Beschaffung von Lebensmitteln sowie die Entwicklung und Umsetzung von Mehrweglösungen. Das nicht überraschende Ergebnis der Studie: Damit der Verzicht auf Verpackungen im Lebensmittelhandel zur Normalität wird, sind tiefgreifende Veränderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich – inklusive einer stufenübergreifenden Kooperation zwischen Läden, Erzeugern und Lieferanten.




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