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BIOwelt Newsletter 6/2023

Newsletter 6/2023

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  1. Handel will Food Waste mit freiwilligem Pakt stoppen
  2. World Organic Forum: Für globale Gerechtigkeit
  3. Öko-Feldtage: Frischer Wind für mehr als 12.000 Besucher
  4. Jan Plagge bleibt Präsident von IFOAM
  5. Moin: Als Wegbereiter ausgezeichnet
  6. Neuer Wechsel an Weleda-Spitze
  7. Mehr Bio in der Schulverpflegungn
  8. Byodo spendet Laptops für Malawi
  9. Mani weiht neue Produktion in Pygros ein

Foto: BMEL 2023

Messbar, aber freiwillig: 30 Prozent weniger Lebensmittel sollen bis 2025 in der Tonne landen – sogar 50 Prozent weniger bis 2030. Dazu verpflichteten sich unter anderem Aldi, Lidl, Edeka und Rewe. Insgesamt 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels unterzeichneten am 27. Juni eine freiwillige Zielvereinbarung mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Mehr als 40 Maßnahmen wurden identifiziert, die Teil der Vereinbarung sind. So sollen die Unternehmen verstärkt Lebensmittel weitergeben und dafür dauerhafte Kooperationen etwa mit den Tafeln oder anderen sozialen Einrichtungen eingehen. Die Umsetzung der Vereinbarung, insbesondere die Zielerreichung, will das BMEL jährlich veröffentlichen, die Begleitung und Überprüfung übernimmt das Thünen-Institut. Dadurch werde die verbindliche Umsetzung der Vereinbarung transparent nachgehalten, so das Ministerium. „Wir schließen einen Pakt, damit unsere wertvollen Lebensmittel im Topf und auf dem Teller landen – statt in der Tonne“, erklärte Bundesminister Cem Özdemir. „Unser Pakt basiert auf Freiwilligkeit, aber ist alles andere als eine lose Vereinbarung, denn wir haben klare und verbindliche Regeln verabredet.“ Die Vereinbarung, hervorgegangen aus dem Dialogforum Groß- und Einzelhandel des BMEL, gilt ab sofort und greift bis zum 31. Dezember 2031. Lesen hier hier weiter…

Foto: Akademie Schloss Kirchberg 2023

Für Klimaresilienz und globale Gerechtigkeit: Das VI. World Organic Forum der Akademie Schloss Kirchberg startete am 27. Juni mit einem Impuls von Rudolf Bühler. „Wir brauchen eine Einpreisung der externen Kosten des chemisch-technischen Agrarsystems, welches auf fossiler Grundlage fußt und extrem das Weltklima schädigt“, forderte Bühler als Gründer der Stiftung Haus der Bauern, Trägerin der Akademie. Nötig seien Vergütungssysteme für den externen Nutzen von ökologischen und klimaresilienten Agrarsystemen. Die diesjährige Konferenz im Bauernschloss konzentriert sich zudem auf neue Modelle regionaler Wertschöpfung. Key Notes, Podiumsdiskussionen, Workshops und andere Beiträge zu diesen Themen stehen bis zum 30. Juni auf dem Programm der Tagung.

Mit diesem Forum entsteht langfristig ein globales Netzwerk sowie eine Lern- und Austauschplattform für SDG-Regionen, in denen die 17 Nachhaltigkeitsziele Stück für Stück erreicht werden sollen. Mit dabei sind renommierte Experten, Vertreter aus Politik und Wissenschaft sowie indigener Gemeinschaften. Bauern aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa nutzen das Forum, um positive Beispiele aus der landwirtschaftlichen Praxis kennenzulernen, neue Lösungsansätze zu entwickeln und sich einander für ein neues Bewusstsein zu inspirieren. Ziel ist es, die notwendigen lokalen Transformationen für eine nachhaltige Welt von morgen voranzubringen. Als Referierende konnte die Akademie unter anderem Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Club of Rome, und Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenpräsident des BUND, gewinnen.

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Foto: BIOwelt/Heike van Braak 2023

Bei strahlendem Sonnenschein und einer erfrischenden Brise Wind machten sich mehr als 12.000 Besucher auf den Weg zu den Öko-Feldtagen. Sie fanden erstmals in Baden-Württemberg und dann noch auf einem Praxisbetrieb statt: Auf dem Bioland-Hof Grieshaber & Schmid stellte die Bewässerung ein zentrales Thema dar. Bio-Bauern, solche, die es werden wollen, aber auch viele konventionell wirtschaftende Kollegen bekamen hier eine Fülle von Ideen für ihre tägliche Arbeit. Mehr als 200 Programmpunkte boten hierfür Impulse.  Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, eröffnete den Hotspot für den Ökolandbau: „Ich bin mir sicher, dass die Öko-Feldtage im Land und darüber hinaus nachwirken und zu guten Impulsen für den Ökolandbau in der gesamten Wertschöpfungskette und besonders in der Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten führen.“

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Foto: Bioland 2022

Bioland-Präsident Jan Plagge steht für weitere drei Jahre an der Spitze von IFOAM Organics Europe. Ihm wurde am 21. Juni nach der Generalversammlung des EU-Dachverbandes für die Bio-Branche erneut das Vertrauen ausgesprochen. Die Generalversammlung wählte zudem die weiteren acht Mitglieder des Boards. „In den kommenden drei Jahren haben wir als Bio-Branche in Europa einige große Brocken vor der Brust. Ich werde, wie auch in den vergangenen fünf Jahren meiner Präsidentschaft, alles dafür tun, damit Bio in Europa die bestmöglichen Rahmenbedingungen erhält”, so Plagge. „Die schnell voranschreitende Klima- und Biodiversitätskrise braucht einen zügigen Systemumbau der Land- und Ernährungswirtschaft. Dabei spielt Bio eine zentrale Rolle, auch als Innovationstreiber für den gesamten Sektor.“ Neben der allgemeinen Agrar- und Ernährungspolitik werde vor allem das aktuell besonders dringliche Thema der Neuregelung der Agro-Gentechnik weiterhin eine gewichtige Rolle in seiner Amtszeit spielen.

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Foto: VdU 2023

Brigitta Sui Dschen und Hans-Paul Mattke sind die Wegbereiter des Jahres 2023. Das Moin-Inhaber-Ehepar erhielt die Auszeichnung des VdU (Verband deutscher Unternehmerinnen) am 15. Juni in Warnemünde. Dieser Award würdigt den Übergabeprozess ihres Unternehmens, der bereits vor zehn Jahren begann. Denn für Dschen und Mattke war und ist es ein großes Anliegen, dass ihre werteorientierte Unternehmenskultur auch weiterhin die Zukunft von Moin inspiriert. „Wie eine Übergabe wirklich geht, das weiß man vorher nicht, das kann man nur erleben“, beschreibt die Mitinhaberin den Prozess. Gemeinsame Zeit mit Nachfolgenden im Betrieb zu verbringen, war Mattkes wichtig, um Wissen und Erfahrung weiterzugeben und die Unternehmenskultur im Dialog entwickeln zu können. Nachdem sich verschiedene Optionen inner- und außerhalb der Familie nicht verwirklichen ließen, tat sich 2019 überraschend eine neue, eher unkonventionelle Gelegenheit auf: Drei Angestellte – Vicky Leskien, Julianna Müller und Jule Prothmann – bekundeten ihr Interesse an der Unternehmensübernahme als potenzielle Dreierspitze. „Bei der Herstellung unserer Backwaren macht eine lange Teigreife den entscheidenden Unterschied – und so ist es auch bei der Unternehmensübergabe: Zeit für den Prozess zu haben, ist ein großer Vorteil“, freut sich darüber heute der Gründer.

Foto: Weleda 2023

Wieder ein Wechsel bei Weleda: Nataliya Yarmolenko, Mitglied der Geschäftsleitung, verlässt das Unternehmen zum 30. Juni auf eigenen Wunsch. Yarmolenko kam bereits 2002 zur Weleda AG und entwickelte als Country Managerin und Regionaldirektorin die Märkte in Ost- und Nordeuropa sowie dem Mittleren Osten. Seit dem 1. Januar 2020 gehörte sie der Geschäftsleitung an und folgte somit auf CCO Andreas Sommer, der das Unternehmen 2019 verließ. Yarmolenko verantwortete zuletzt die Bereiche Marketing und Kommunikation sowie die globalen Märkte der Weleda AG. „In den vergangenen 20 Jahren habe ich Weleda als Vorreiterin der Naturkosmetik in einer sehr spannenden Zeit begleitet. Nun bin ich bereit für etwas Neues, doch werde ich der Marke Weleda verbunden bleiben und blicke zuversichtlich auf die Zukunft des Unternehmens“, kommentierte Yarmolenko ihr Ausscheiden. Wer ihre Nachfolge antritt, steht laut Weleda noch nicht fest.

Foto: Rebional 2023

Wie kommt Bio auf die Speisepläne kommunaler Kantinen? Rund 30 Teilnehmende beschäftigten sich in Castrop-Rauxel mit dieser Frage. Sie tauschten sich am 19. Juni aus über Ausschreibungen zur Verpflegung in 18 Schulen. Eingeladen zu diesem Vernetzungsworkshops hatte die Initiative „BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit der Stadt Castrop-Rauxel. Sie holten Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Küchen an einen Tisch und informierten mit Impulsvorträgen und einer moderierten Talkrunde. Wie wertvoll die Unterstützung der Gäste auf dem Weg zu mehr Bio sein kann, zeigte die Beteiligung des Kinder- und Jugendparlaments Castrop-Rauxel (KiJuPa). Schüler stellten in der Veranstaltung ihre Wünsche für ein ausgewogenes und nachhaltiges Schulessen vor, die sie in einem vorangegangenen Workshop gesammelt hatten. Giulia Nentwig vom BioBitte-Regionalpartner A’verdis begleitete den Austausch und stellte fest: „Einmal mehr zeigt sich: Bio ist nicht nur umweltverträglich und ressourcenschonend, sondern erfreut sich auch bei jungen Gästen immer größerer Beliebtheit.“

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Foto: Byodo 2023

Spende statt Entsorgung: Byodo schenkt Firmenlaptops ein weiteres Leben. Das Unternehmen aus Mühldorf am Inn gibt Second Hand Geräte über die Malawi-Hilfe Schwindegg an einkommensschwache Studierende im südlichen Afrika. Byodo  unterstützt die Organisation bereits seit vielen Jahren. Im Rahmen von Bildungspatenschaften fördert die Malawi Hilfe Schüler und Studenten in einem der ärmsten Länder der Erde. Die Bildungspaten finanzieren die Studiengebühren und teils auch Lebenshaltungskosten für junge Menschen, die sich eine Ausbildung an der Universität ohne Unterstützung nicht leisten könnten. „Die Studenten benötigen darüber hinaus aber auch Hilfe mit Laptops und Smartphones, um überhaupt studieren zu können, und hier helfen wir gemeinsam mit den gebrauchen Laptops von Byodo“, so Konrad Ess, erster Vorsitzender der Malawi-Hilfe, der die Geräte vor Ort persönlich überreicht hat.

Foto: Mani 2023

Bio-Pionier Mani weihte Ende Mai feierlich eine neue Produktionshalle in Pyrgos auf dem Peloponnes ein. Der Neubau mit einer Größe von rund 2.500 Quadratmetern erweitert die Produktionskapazitäten und ermöglicht Gästen über eine Besuchergalerie Einblicke in Herstellung und Verarbeitung der Olivenprodukte.

Für Mani ist es ein Meilenstein: Das neue Gebäude fügt sich mit moderner Architektur und Steinfassade harmonisch in die Berglandschaft ein. Mit der Anschaffung moderner Abfüllanlagen kann Mani seine Produktionskapazität auf 3.000 Tonnen Olivenöl und 1.500 Tonnen Oliven pro Jahr erweitern. Die Investition von rund 3.000.000 Euro wurde zum größten Teil durch das Crowdfunding-Projekt „Olivenbäumchen Darlehen“ mitfinanziert. „Dass wir die neue Produktionsstätte planmäßig in Betrieb nehmen konnten, liegt auch daran, dass die Mani Mitarbeitenden kreativ und tatkräftig geholfen haben, die Herausforderungen des aktuellen Marktumfeldes gut zu meistern“, freut sich Geschäftsführer Felix Bläuel.

Impressum:
Presserechtlich verantwortlich für den Newsletter von BIOwelt ist die
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