Newsletter 6/2020 | BIOwelt

Newsletter 6/2020

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Inhalt

  1. Wechsel an Basic-Spitze nach Stress?
  2. Lidl schafft mehr Raum für Bioland
  3. Der Umwelt zuliebe: Naturata und myclimate
  4. Aus für BioSüd und BioNord in 2020
  5. Online-Premiere: Virtuelle Messe
  6. Viel Kritik: Kein Programm für die Zukunft
  7. Kinospot des BNN jetzt online
  8. La Selva feiert 40. Geburtstag




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1. Wechsel an Basic-Spitze nach Stress?


Wechsel an Basic-Spitze nach Stress?


Foto: Basic AG 2020


Gab es Stress bei Basic? Knall auf Fall wechselte dort bereits Mitte Mai der Vorstand: Stephan Paulke ging von Bord. Er wurde von Hermann Oswald abgelöst, der sich eigentlich schon 2001 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hatte, um sich anderen Projekten im Bio-Bereich zu widmen. Zwischem dem Aufsichtsratschef Oswald und Paulke soll es dem Vernehmen nach zu Spannungen wegen der Geschäftsausrichtung gekommen sein. Das meldete jetzt die Lebensmittel Zeitung. Oswald gündete das Münchner Unternehmen gemeinsam mit Georg Schweisfurth, Richard Müller und Johann Priemeier. Bereits im Oktober 2018 wurde Oswald in den Aufsichtsrat der Basic AG berufen –  er sollte die weitere Entwicklung des Unternehmens begleiten. Im Februar 2019 übernahm er dann den Vorsitz des Aufsichtsrats. Paulke, vormals Mars-Manager, verantwortete seit 2009 den Vorstand und war zunächst im Vertrieb des Unternehmens tätig. Basic  bedankt sich bei Paulke für seinen nachhaltigen Einsatz, gab aber selbst keine Gründe für sein Ausscheiden bekannt.




2. Lidl schafft mehr Raum für Bioland


Lidl schafft mehr Raum für Bioland


Foto: Lidl 2020


Lidl legt nach und setzt weiter auf das Bioland-Siegel: Nach einem Plus von 44 Prozent mit Bio treibt der Discounter jetzt den Ausbau des Bioland-Sortiments in weiteren Warengruppen voran. Neu in Lidl-Regalen bundesweit ist beispielsweise Bioland-Blütenhog, Bei den frischen Backwaren hat der Discounter in einem Großteil der Filialen das Bio-Körner-Krusti und den -Körnerlaib auf die Herstellung nach den Verbands-Richtlinien umgestellt. Durch eine große Vielfalt an Bioland-Produkten will Lidl nach eigenen Angaben Kunden für Artikel aus nachhaltiger Land- und Lebensmittelwirtschaft begeistern. Ziel sei es, sie zu ein festem Bestandteil jedes Einkaufs zu machen. Neben national verfügbaren Artikel nimmt das Unternehmen auch regional erhältliche Bioland-Produkte ins Sortiment auf. Im Großraum Berlin sowie in Teilen von Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen finden Kunden Bioland-Cracker mit Salz oder Sesam und in ausgewählten süddeutschen Filialen die ersten Bioland-Wurstprodukte wie Weißwurst oder Nürnberger Rostbratwürste. Im Obst- und Gemüsebereich ergänzt Lidl das Bioland-Sortiment in der Saison national um Kartoffeln und Zwiebeln. Regional sind bis zu 15 weitere Obst- und Gemüseartikel wie Bioland-Zucchini und -Tomaten erhältlich. Aktuell führt Lidl dauerhaft rund 325 Bio-Einzelartikel, wovon etwa 75 Produkte nach den strengen Bioland-Richtlinien erzeugt werden. Das Festsortiment wird im Rahmen von regelmäßigen Aktionen zeitweise durch weitere Bioland-Produkte wie beispielsweise Sonnenblumenöl oder Kekstaler erweitert.




3. Der Umwelt zuliebe: Naturata und myclimate


Der Umwelt zuliebe: Naturata und myclimate



Die Naturata AG ist ein führender Anbieter von Bio- und Demeter-Lebensmitteln und bietet heute knapp 300 Premium-Produkte an. Viele der Produkte tragen das myclimate- Siegel, doch was bedeutet das konkret? myclimate ist eine internationale, gemeinnützige Klimaschutzorganisation und gilt weltweit als eine der führenden Anbieter von freiwilligen CO2– Kompensationsmaßnahmen. Sie entwickelt eigene Klimaschutzprojekte, die den höchsten Qualitätsstandards entsprechen und somit neben ökologischen auch viele positive soziale Aspekte bei der Bevölkerung vor Ort mit sich bringen.

Aus Überzeugung kompensiert Naturata deshalb seit 2011 gemeinsam mit myclimate bei vielen Produkten die gesamten CO2-Emissionen, die während der Wertschöpfungskette anfallen, von der Herstellung bis zum Transport. Um die anfallenden CO2– Emissionen zu berechnen, wird das jeweilige Produkt genauestens analysiert. Dabei werden sämtliche Rohstoffe, Transporte, Produktionsprozesse sowie die Nutzung und die Entsorgung des Produktes betrachtet. Da die berechneten CO2-Emissionen in derselben Höhe in einem Klimaschutzprojekt von myclimate reduziert werden, ist das Produkt somit klimaneutral. Mit der Trackingnummer auf dem jeweiligen Produkt können Sie online einsehen, welches Klimaschutzprojekt mit unterstützt wird. In den letzten Jahren wurde ein Projekt in Peru gefördert: Hier wurde die die lokale Produktion und Anwendung von effizienten Kochern mit Kamin in abgelegenen Haushalten unterstützt. Dadurch soll in erster Linie die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung langfristig verbessert werden, sowie der nicht-nachhaltig bewirtschaftete Holzbedarf gesenkt werden. Dies führt zu einer Reduktion der CO2– Emissionen und schützt den lokalen Wald.




4. Aus für BioSüd und BioNord in 2020


Aus für BioSüd und BioNord in 2020


Foto: BIOwelt / Heike van Braak 2019


Nach BioOst und BioWest sagten die Veranstalter der BioMessen nun auch die BioNord in Hannover und die BioSüd in Augsburg ab. Beide Termine waren erst für den September angesetzt – das Verbot von Großveranstaltungen gilt aktuell jedoch nur bis Ende August. Matthias Deppe, Veranstalter der regionalen Messen, hält eine Umsetzung trotzdem für unwahrscheinlich und grob fahrlässig: „Wir glauben nicht daran, dass eine BioMesse, bei der Lebensmittel und Verkostungen im Vordergrund stehen, für Besucher und Aussteller sinnvoll durchführbar ist.“ Die frühzeitige Absage sorge dafür, dass angemeldeten Unternehmen keine Kosten entstehen. Diese hätten laut Deppe bereits die entfallene BioOst und BioWest mitgetragen. Die Veranstalter rufen daher alle Aussteller auf, bereits jetzt von ihrer Teilnahme zurückzutreten.




5. Online-Premiere: Virtuelle Messe


Online-Premiere: Virtuelle Messe


Grafik: BIOwelt 2020


Nach den Absagen von Messen und Veranstaltungen bietet die BIOwelt ab sofort eine echte Alternative: die virtuelle Messe für die gesamte Bio-Branche. Ab sofort können sich Aussteller den Fachbesuchern online präsentieren – ob das eigene Unternehmen, neue sowie bewährte Produkte oder Dienstleistungen. Acht Wochen lang und thematisch im richtigen Umfeld! Aussteller haben die Möglichkeit, sich mit ihren Bildern, Videos und Text vorzustellen. Diese Messe spiegelt digital echte Vielfalt – mit virtuellen Hallen, die von Frische bis Verpackung das gesamte Marktspektrum beleuchten. Diese Messe findet garantiert statt!

Die virtuelle Messe ist ab sofort rund ums Jahr online unter:

messe.biowelt-online.de




6. Viel Kritik: Kein Programm für die Zukunft


Viel Kritik: Kein Programm für die Zukunft


Foto: GLS Bank 2020


Mit rund 130 Milliarden Euro will die Große Koalition die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abfedern. Eine riesige Summe, doch das Paket erwies sich in puncto Nachhaltigkeit als Päckchen und erntete viel Kritik. Einhelliger Tenor: Ein Zukunftspaket für die Wirtschaft in Zeiten von Klimakrise und massivem Artensterben müsste gänzlich anders aussehen. „Statt in der Krise das Konjunktur- und Zukunftspaket dafür zu nutzen, das Fundament für eine sozial gerechte und klimafreundliche Wirtschaft zu legen, werden nur schwache grüne Impulse gesetzt“ wertete Olaf Brandt, Vorsitzender des BUND. Auch Thomas Jorberg (Foto), Vorstand der GLS Bank, äußerte sich kritisch: „Die nachwachsende Generation wird das Konjunkturpaket bezahlen, da es größtenteils über Schulden finanziert wird. Darum müssen ihre Bedürfnisse im Vordergrund stehen.” Jorberg forderte das Aus einer Wirtschaftspolitik, die natürliche Lebensgrundlagen gefährdet. „Wir hätten alle Fliegen mit einer Klappe schlagen können: Jetzt ganz in den zukunftsfähigen Umbau investieren und damit Arbeitsplätze nachhaltig sichern”, so Jorberg weiter. „Stattdessen wird der Umstieg in eine CO2-arme Wirtschaft verschoben und damit teurer.” Ebenfalls in die Kritik geriet die Mehrwertsteuersenkung. Dazu Jorberg: „Die Konsumförderung durch eine niedrigere Mehrwertsteuer ist kein Zukunftskonzept, sondern ein ‘Weiter so!’ ohne klare Logik.” Das habe dieselbe schädliche Wirkung wie eine Kaufsubvention für Autos. Und auch Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von Unternehmensgrün, kommentierte das Programm alles andere als wohlwollend: „Wir sehen die befristete Mehrwertsteuer-Senkung für sechs Monate kritisch. Einerseits aufgrund der Anpassungskosten, die in den Softwaresystemen und der Finanzbuchhaltung der kleinen und mittelständischen Unternehmen nun anfallen werden”, Andererseits mache die Absenkung der Mehrwertsteuer auch Benzin, Diesel und Heizöl billiger – dies sei kontraproduktiv, so Reuter. Außerdem werd es auch keine signifikante Entlastung für sozial Schwache geben. Anders reagierte der Handel: Alnatura kündigte zum Start in die Woche an, die Ersparnis der zum 1. Juli beschlossenen Mehrwertsteuer-Senkung an die Kunden weiterzugeben. Lidl und Kaufland reagierten direkt und sagten dies ebenfalls zu, und auch andere Handelsketten wollen nachziehen. Für die großen Konzerne ohne allzu großen Aufwand möglich, für die kleinen Läden fast unmöglich.




7. Kinospot des BNN jetzt online


Kinospot des BNN jetzt online


Foto: BNN 2020


Corona machte auch dem BNN einen Strich durch die Rechnung: Bis Dezember sollte eigentlich in sieben Städten bundesweit ein Kinospot auf der Leinwand zu sehen sein. Heute geht der Spot auf den Social-Media-Kanälen der Branchen-Kampagne online. „Öko statt Ego – Gutes Einkaufen für eine bessere Welt” lautet die Botschaft des 25 Sekunden langen Films. „Wir haben uns nun entschieden, nicht darauf zu warten, dass die Kinos wieder öffnen. Die Corona-Pandemie ändert nichts daran, dass der Klimawandel gestoppt werden muss”, kommentierte Kathrin Jäckel, BNN-Geschäftsführerin und Kampagnenleiterin. Zu sehen sind im Spot unterschiedliche Charaktere, die aus dem Manifest der Kampagne zitieren. Bei den Protagonisten handelt es sich nach bewährtem Vorbild anderer Kampagnen auch diesmal nicht um professionelle Schauspieler. Sie wählte der Verband vielmehr nach einem Straßen-Casting in Hamburg aus. „Mit dem Kinospot möchten wir noch mehr Menschen erreichen und berühren, auch die, die bisher noch nicht in Bio-Läden einkaufen“, so Jäckel. Die Premiere gab es bereits im Februar auf der Biofach vor rund 600 Gästen. Die Resonanz? Eher gemischt. Die versprochenen provokanten Statements waren wohl nicht für alle zu erkennen.









8. La Selva feiert 40. Geburtstag


La Selva feiert 40. Geburtstag


Foto: La Selva 2020


Runder Geburtstag bei La Selva: Seit inzwischen 40 Jahren produziert der Bio-Hersteller Tomatenspezialitäten, Pesto, Kochzutaten und Wein für den Bio-Fachhandel. Von anfänglichen sieben Hektar wuchs die Anbaufläche in der Toskana seitdem auf 700 Hektar. Obst, Gemüse und Kräuter – insgesamt 80 verschiedenen Kulturen – wachsen dort. Sie stellen die Basis der La Selva-Produkte dar: 95 Prozent der Zutaten stammen aus Italien. Für den Anbau, Verarbeitung und Vertrieb arbeiten inzwischen 289 Personen, darunter zahlreiche Familienmitglieder von La Selva-Gründer Karl Egger. Und das mit Erfolg: Mit dem Vertrieb in Europa, Japan und den USA erwirtschaftete La Selva 2019 rund 25 Millionen Euro Umsatz.




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