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BIOwelt Newsletter 7/2023

Newsletter 7/2023

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  1. Trendwende: Plus 3,7 Prozent im Juni
  2. Neue Gentechnik: Kommt politischer Kuhhandel?
  3. Naturland jetzt auch bei Netto
  4. Glyphosat: Klage gegen Bundesregierung
  5. Anuga Organic: 200 Ausstellende in Köln
  6. Umfrage: Preis und Geschmack zählen
  7. Feldtag Öko-Sojabohnen in Garmissen
  8. Feldseminar zeigt Potenzial von Ölsaaten

Quelle/Grafik: Biovista 2023

Noch schwächelt der Umsatz im zweiten Quartal, aber die Trendwende ist da: Im April machten Bio-Fachhändler noch ein deutliches Minus von 6,8 Prozent. Einen Monat später blieb die Umsatzentwicklung mit einem Rückgang von nur 0,3 Prozent nahezu konstant. Im Juni dann die Überraschung: Der Fachhandel realisierte ein Plus von 3,7 Prozent. Das macht immerhin pro Verkaufsstätte durchschnittliche Einnahmen von 154.824 Euro und somit 5.577 Euro mehr in der Ladenkasse als noch im Juni 2022. „Dies ist das erste Umsatzplus nach einer langen Durststrecke“, bilanziert Marktexperte Fabian Ganz von Biovista. Er wertete gemeinsam mit seinen Kollegen die Scannerkassen-Daten von 260 Bio-Fachhändlern aus und kommt zu dem Schluss: „Die Entwicklungen deuten auf eine Trendwende hin. Nach und nach stabilisieren sich die Umsätze auf und sogar über dem Vorjahresniveau.“ Mehr im Fachhandelsbarometer von Biovista in BIOwelt 8/2023.

Foto: Thomas Hansen / stock.adobe.com 2023

Ein politischer Kuhhandel zeichnet sich ab: weniger Pestizide auf dem Acker und dafür laschere Gentechnik-Gesetze. Denn Anwendungen wie Crispr/Cas – so das Heilsversprechen – erschaffen klimafitte Pflanzen, die mit weniger Pflanzenschutzmitteln reiche Ernte bringen. Die EU-Kommission versucht, dies als Package-Deal durchzuboxen und legte dazu im Juli einen Entwurf für die Deregulierung der Neuen Gentechnik auf den Tisch. BIOwelt sprach mit der renommierten Agrarökologin Dr. Angelika Hilbeck von der ETH Zürich. Sie warnt davor, dass es eine Koexistenz von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft nicht geben kann, wenn die Deregulierung in dieser Form durchgewinkt wird. Mehr in BIOwelt 8/2023.

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Foto: Netto Marken-Discount 2023

Nach Aldi und Penny kommt nun Netto: Der Edeka-Ableger startet eine Kooperation mit der Naturland Zeichen GmbH für seine Eigenmarke Bio Bio. Die ersten Produkte mit Naturland-Zertifizierung sollen im dritten Quartal 2023 bei dem Discounter in den Regalen liegen. Weitere Bio Bio-Produkte mit Naturland-Logo folgen im Jahresverlauf – je nach Warenverfügbarkeit und Marktsituation. Netto bietet mit Bio Bio und Edekas Eigenmarke Naturkind insgesamt rund 400 Bio-Produkte an. Auch zahlreiche Naturkind-Artikel tragen bereits ein Naturland-Logo. Bei der Gestaltung seines Bio-Sortiments bleibe Netto – so das Unternehmen – weiterhin seiner attraktiven Preisgestaltung treu. Netto betreibt bundesweit 4.300 Filialen und erzielte in 2022 einen Umsatz von 15,8 Milliarden Euro.

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Foto: Pixabay/Hpgruesen 2023

Neuer Anlauf gegen Glyphosat: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) klagt gegen die Bundesrepublik Deutschland und holt sich Foodwatch für die fachliche Unterstützung mit ins Boot. Sie ziehen vor das Verwaltungsgericht Braunschweig, um die Aberkennung der Zulassung des Totalherbizids Roundup Powerflex zu erreichen. Die Zulassung verstößt nach Auffassung der beiden Organisationen gegen die Anforderungen der EU-Pflanzenschutzmittelverordnung. „Glyphosat ist nicht nur ein Risiko für Konsumenten, sondern gefährdet auch die Artenvielfalt auf unseren Feldern. Es vernichtet gnadenlos Wildpflanzen und lässt damit Insekten und Vögel hungern”, so Annemarie Botzki von Foodwatch.

Eigentlich soll Glyphosat ab 2024 in Deutschland vom Markt verschwinden. Doch eine neue Risikobewertung könnte einem vollständigen Verbot einen Riegel vorschieben: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht keine inakzeptablen Gefahren für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt. Allerdings ortet sie Datenlücken in mehreren Bereichen. Die Einschätzung der EFSA dient als Grundlage für eine Entscheidung der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten über eine mögliche fünfjährige Verlängerung der Glyphosat-Zulassung.

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Foto: Köln Messe 2023

Einen Überblick über das weltweite Angebot an Bio-Produkten gibt die Anuga Organic vom 7. bis zum 11. Oktober in Köln. Unter dem Dach der Anuga liegt der Fokus klar auf dem Export. Rund 200 internationale Ausstellende kommen zu der Fachmesse an den Rhein, darunter auch zahlreiche Start-ups. China, Dänemark, Italien, Deutschland, die Türkei, die USA, Österreich, Rumänien, Peru, Lettland, Marokko, Paraguay, Ungarn, Griechenland, Estland und die Ukraine bringen als Gruppenbeteiligungen Bio-Trends mit. Die Messe erwartet zudem Anbieter für Bio-, Clean-Label und Non-GMO-Produkte. Leitthema der Anuga in diesem Jahr: Sustainable Growth. Im Mittelpunkt steht unter anderem die Frage, wie das Spannungsfeld von wirtschaftlichem Wachstum und Nachhaltigkeit im Bereich Ernährung in Einklang gebracht kann. Zudem beleuchtet die Fachmesse das Engagement der Branche unter Einbeziehung von Umwelt- und Klimaaspekten. Diese und andere Themen spiegeln sich in den zehn Fachmessen der Anuga und im Rahmen des Event- und Kongressprogramms wider.

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Quelle/Grafik: Deutscher Lebensmittelverband e. V. 2023

Beim Essen mögen es die meisten Verbraucher klassisch. Nur knapp jeder Zweite gibt an, auf eine bestimmte Ernährungsweise zu stehen. Nur die Wenigsten wollen neuartige Lebensmittel wie Fleisch aus dem 3D-Drucker, dem Bioreaktor oder Insekten probieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland durchgeführt hat. Es befragte im Juni 2023 insgesamt 2.500 Personen. Besonders auffällig: Trotz Inflation und hoher Lebensmittelpreise gaben im Vergleich zu anderen Umfrageergebnissen verhältnismäßig wenig Befragte den Preis als Kaufkriterium an. Zwar bleibt er das Kaufmotiv Nummer eins, jedoch mit nur 67 Prozent. Den Geschmack nennen etwas mehr als 53 Prozent der Konsumenten, gefolgt von Regionalität mit knapp 50 Prozent.

Foto: Pixabay/Voggacom 2023

Treffpunkt für Erzeuger, Züchter und Vermarkter: Der Feldtag Öko-Sojabohnen findet am 15. August in Garmissen im Landkreis Hildesheim statt. Auf dem Betrieb von Moritz Bleckwenn stehen die Ergebnisse der Öko-Sojabohnen-Sortenversuche im Mittelpunkt. Den zweiten Schwerpunkt bildet die Vermarktung. Vertreter des Soja-Erzeugervereins, der Agravis und von GS Bio gehören zu den Teilnehmenden. Ebenfalls an diesem Tag mit dabei: Taifun-Tofu, MFG Deutsche Saatgut, Norddeutsche Pflanzenzucht HG Lemke und die Saaten-Union sowie landwirtschaftliche Berater. Ausrichter des Öko-Sojabohnen-Feldtages ist das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN). Die Teilnahme am Feldtag Öko-Sojabohnen ist kostenlos.

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Foto: Bio Planète 2023

Bereits zum zehnten Mal folgten Landwirte aus Niedersachsen, Sachsen und Brandenburg der Einladung des Anbauverbandes Gäa und von Bio Planète zu einem Feldseminar. Sie trafen sich Anfang Juli, Thema diesmal: Ökologische Ölsaaten & Herausforderungen am Markt. Da nach Einschätzung der aktuellen Marktlage zwar mehr Verbraucher Bio-Speiseöl kaufen, aber noch immer 85 Prozent der Bio-Sonnenblumensaaten importiert werden, standen zwei besondere Ölsaaten im Fokus.„Wir sind als Landwirte und Hersteller an einer ganz wichtigen Schaltstelle, um etwas zu bewirken“, sagte Judith Faller-Moog, Gründerin und Inhaberin von Bio Planète. Sie will ein Zeichen setzen für den Ölsaatenanbau in Deutschland und füllt deshalb ab dem Herbst heimische Öle, wie Raps- und Sonnenblumenöl, in Mehrwegflaschen ab. Dafür arbeitet das Unternehmen mit dem Berliner Start-up Dotch zusammen, das gemeinsam mit Speiseöl-Herstellern eine mehrwegfähige Standardflasche entwickelt hat. „Das ist ein wichtiges Signal an den Handel und an die Verbrauchenden, dass es trotz der aktuellen Stapelkrise Lösungen gibt“, so Faller-Moog. Bio Planète ist nach Voelkel der zweite Hersteller, der Öle im Mehrwegglas abfüllt.

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