Newsletter 9/2020 | BIOwelt

Newsletter 9/2020

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Inhalt

  1. Bio wächst, aber nicht genug
  2. Lieferketten: Gesetz kommt
  3. Umfrage: Alverde hat die Nase vorne
  4. Der Kunde als Chef
  5. Barnhouse knackt die 100 Prozent
  6. Pestizide in Orangenöl
  7. Mehr Mehrweg bei Alnatura
  8. Müllabfuhr im Meer


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1. Bio wächst, aber nicht genug

Bio wächst, aber nicht genug

Foto: Pixabay/Goldfrapp 2020

Der Anteil der Bio-Bauern ist 2019 weiter gewachsen: Er stieg um 7,6 Prozent auf 34.110 Betriebe. An der Spitze liegen Bayern und Baden-Württemberg: Sie kommen zusammen auf 60 Prozent aller Bio-Höfe. Das geht aus den Strukturdaten hervor, die jetzt das Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichte. Die Öko-Fläche wuchs demnach um 7,7 Prozent auf 1.613.834 Hektar. Damit beträgt der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland rund 9,7 Prozent. Auf den ersten Blick stimmen die Zahlen optimistisch, sie reichen aber dennoch nicht aus, um bis 2030 das von der EU angestrebte Ziel von 25 Prozent Bio-Fläche zu erreichen. Schon um die von der Bundesregierung angestrebten 20 Prozent zu erzielen, müsste die Fläche pro Jahr um mindestens 7, 5 Prozent wachsen. Agrarministerin Julia Klöckner interpretierte die Strukturdaten indes anders: „Die Zahlen belegen, dass unsere gezielte Förderung wirkt: Die aktuellen Strukturdaten zeigen, dass wir damit an der richtigen Stelle ansetzen: Immer mehr Landwirte haben Lust auf Öko-Landbau.”


2. Lieferketten: Gesetz kommt

Lieferketten: Gesetz kommt

Foto: Pixabay/DGHChocolatier 2020

Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen: Ohne Lieferkettengesetz geht es scheinbar nicht. Die Mehrzahl der deutschen Unternehmen kümmert es wenig, ob ihre weltweiten Zulieferer die Arbeits- und Sozialstandards einhalten. Das belegt jetzt eine Befragung von mehr als 5.500 großen deutschen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Im Dezember 2019 gab es einen ersten Zwischenbericht, wonach nur 18 Prozent der Unternehmen ein funktionierendes Überwachungssystem aufgebaut haben, um zu dokumentieren, unter welchen Umständen die von ihnen importierten Güter hergestellt werden. In der zweiten Befragungsrunde waren es 22 Prozent. Lesen Sie mehr…


3. Umfrage: Alverde hat die Nase vorne

Umfrage: Alverde hat die Nase vorne

Grafik: Splendid Research 2020

Wer zu Naturkosmetik greift, ist nicht nur jung, gebildet und vor allem weiblich – er lässt sich beim Kauf auch von nachhaltigen Argumenten beeinflussen. Bekannteste Marke im Regal: Alverde von dm. Das ergab jetzt eine repräsentative Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstitutes Splendid Research. Die Studie erhebt das Nutzungs- und Kaufverhalten sowie aktuelle Einstellungen der Naturkosmetiknutzer. Darüber hinaus gibt sie Aufschluss über die Bekanntheit, den Käuferanteil und das Image von 20 Naturkosmetikmarken. Demnach sind die bekanntesten Hersteller gleichzeitig am beliebtesten: Alverde (dm) kommt auf eine Markenbekanntheit von 93 Prozent, Lavera auf 89 Prozent und Weleda auf noch immer 88 Prozent. Darüber hinaus empfehlen 61 Prozent der Weleda-Kunden die Produkte uneingeschränkt weiter. Lesen Sie mehr…


4. Der Kunde als Chef

Der Kunde als Chef

Foto: Du bist hier der Chef 2020

Hier bestimmt der Kunde über Herstellung, Tierwohl und Preis: Die Initiative „Du bist hier der Chef!” gibt es jetzt auch in Deutschland. Nach dem Erfolg in Frankreich ist das erste Produkt ab sofort bei Rewe im Sortiment: Im Kühlregal von 400 Märkten steht faire Bio-Weidemilch für 1,45 Euro pro Liter. Nicht zu übersehen, denn auf dem blau-grünen Tetrapack ist prominent zu lesen: „Diese Milch wurde von uns Verbrauchern gewählt”. Hinter der neuen Marke steht ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Eltville am Rhein. Sein Ziel ist die transparente Mitgestaltung von nachhaltigen Produkten durch Verbraucher sowie die faire und gerechte Vergütung von landwirtschaftlichen Erzeugern. „Zum ersten Mal war es für Konsumenten möglich, über Produktionskriterien von Milch mitzubestimmen, einen Einblick in die Konsequenzen der einzelnen Entscheidungen sowie ein Gefühl für den angemessenen Preis von Qualität und Fairness zu bekommen“, sagt Nicolas Barthelmé, Gründer der Initiative. Vom Verkauf geht ein Cent pro Liter an Betriebe, die entweder auf Öko-Landwirtschaft umstellen oder die kuhgebundene Kälberaufzucht umsetzen wollen. Parallel zur Einführung der Milch können Verbraucher derzeit online über das zweite Produkt abstimmen: Eier. Die Teilnahme ist kostenlos. Vorbild ist die französische Initiative „C’est qui le patron?!“, die im Jahr 2016 ebenfalls mit Milch startete. Seitdem setzte sie mehr als 160 Millionen Liter Milch ab.


5. Barnhouse knackt die 100 Prozent

Barnhouse knackt die 100 Prozent

Foto: Barnhouse 2020

Die 100-Prozent-Marke ist erreicht: Ab der Ernte 2020 backt Barnhouse seine Krunchys ausschließlich mit den Hafer- und Dinkelflocken seiner 66 regionalen Partner-Landwirte. Damit ist ein weiterer Schritt hin zu noch mehr Regionalität getan. Die Kooperation geht dabei weit über eine reine Lieferbeziehung mit fairen Preisen hinaus. Mit unterschiedlichen Aktivitäten will der Bio-Pionier aus Mühldorf am Inn gemeinsam mit den Landwirten auf den Feldern den Bio-Anbau weiterentwickeln und die Artenvielfalt fördern. Dazu gehören neue Anbaumethoden und Artenschutzprojekte.


6. Pestizide in Orangenöl

Pestizide in Orangenöl

Foto: Pixabay/Monfocus 2020

Orangenöle im Test: Zehn Proben, darunter sieben Bio-Varianten, analysierte eine Studie des Dr. Hauck Forschungsinstituts. Das Ergebnis: Die drei Öle aus konventionellem Anbau enthielten zwischen 15 und 23 verschiedene Spuren nicht natürlicher Chemikalien. Darunter fanden die Forscher auch Chlorpyrifos. Wegen einer möglichen gentoxischen Wirkung erließ die EU Anfang 2020 ein Verbot des Insektizids. Lebensmittel dürfen maximal 0,01 mg/kg des Stoffes enthalten. Mit 1,3 mg/kg überschritten, nach Angaben des Institutes, die getesteten Proben die Höchstgrenze deutlich. Auch zwei der Bio-Öle beinhalteten Rückstände. Allerdings in geringer Menge, sodass die Forscher von Verunreinigungen über die Luft ausgehen. Positiv fiel auf: Alle Öle bestanden tatsächlich aus reinem Orangenöl – keines war durch andere Substanzen gestreckt.


7. Mehr Mehrweg bei Alnatura

Mehr Mehrweg bei Alnatura

Foto: Alnatura 2020

Mitte Juli erweiterte Alnatura sein Sortiment im Pfandglas. Nachdem im April erstmals Nüsse, Nussmus, Tee und Müsli in Mehrweggläsern über den Ladentisch gingen, folgen nun 16 weitere Produkte, einige mit Fairtrade-Siegel. So gibt es unter der exklusiv bei Alnatura erhältlichen Marke Pfandwerk beispielsweise Rote Linsen, Basmati-Reis und Rohrohrzucker, aber auch flüssige Produkte wie Passata und Ketchup. Die Mehrweg-Pfandgläser sind Joghurt-Standardgläser bzw. Milchflaschen, die bei Rückgabe wieder in einen regionalen Pfandkreislauf integriert werden können. Jedes Glas lässt sich bis zu 50 Mal wiederverwenden. „Die Mehrweg-Kreisläufe für Saft, Wasser, Bier und für Milch und Joghurt haben sich bewährt”, erläutert Alnatura-Verpackungsexpertin Isabell Kuhl. „Wenn wir nun weitere Bio-Produkte im Pfandglas anbieten, entstehen neue Kreisläufe, und das ökologisch sinnvolle Mehrweg-System wird durch die steigende Nachfrage ausgeweitet.” Hinter Pfandwerk steht das Start-up Bananeira, bei dem Inklusion ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur darstellt.


8. Müllabfuhr im Meer

Müllabfuhr im Meer

Foto: Oceanwell/Nikolas Linke 2020

Eine Falle für Fische, Seevögel und Weichtiere: Geisternetze liegen auf dem Meeresgrund, zerfallen zu Mikroplastik und fangen ungewollt Tiere. Allein in der Ostsee gehen jährlich 10.000 Fischernetze verloren. Der Umweltverein One Earth – One Ocean e.V. (OEOO) befreit das Ökosystem von den Plastikresten – zuletzt mit Unterstützung von Oceanwell. Bei einer gemeinsamen Aktion von Naturkosmetikhersteller und Verein bargen Taucher ein zehn Meter langes Netz. Oceanwell setzt sich bereits seit 2015 für den Schutz von Schildkröten ein. Mit der neuen Kooperation fördert der Hersteller den lokalen Meeresschutz.


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